SEO ist eine schlecht gelaunte Nervensäge

Vom Zwang und Gleichklang, genug und richtig zu schreiben, um SEO glücklich zu machen…

Mein täglich SEO gib mir heute….. bitte nicht

Liebe Lesenden,

Um es gleich am Anfang zu erwähnen. Ich bin ein Kind der 80er Jahre. Die besten Jahre. Die Jahre mit so viele musikalischer Vielfalt. Als depeche mode gerade aus den Kinderschuhen heraus direkt auf die Bühne sprangen und sogleich Welthits landeten, die bis heute Bestand haben. Wahnsinn. Okay, vielleicht etwas übertrieben, aber das darf man ja ruhig, wenn man ein Thema anschaulich und emotional den Lesern rüber bringen möchte. Die 80er Jahre waren noch locker, lässig in so vielen Bereichen. Die Klamotten so bunt, bequem und weit…hach, herrlich. Ja, und diese Zeit war geprägt von “einfach mal machen” und dann mal sehen, was dabei heraus kommt. Geht das heute auch noch? Jetzt bin ich ein paar Jährchen älter und die 80er ein wenig weiter entfernt. Dennoch höre ich noch gerne die Musik aus der Zeit….schaue mir “Zurück in die Zukunft an”, lache dabei und denke: “Jepp….kann ich mir immer wieder anschauen!” Es tauchen innere Bilder von diesen wunderbar weiten Klamotten auf und denke “ja schade, dass die nicht ebenso überlebt haben, wie die lustigen Filme!” 🙂

Worauf ich hinaus will? Muss ich mal eben schauen, was SEO gerade zu meinem Anfangs-Text meint. SEO ist – oder besser “war” – mein meist rot-orange farbiger Begleiter hier in meinem Blog und für den Shop. Man staune, er hat sogar ein grünen Punkt für die Lesbarkeit. Oh… ob er weiß, dass es um ihn…äh…es geht? 🙂 Scheint ausnahmsweise doch mal ganz zufrieden. Meistens stehen wir jedoch auf dem Kriegsfuß. Vor allem, wenn es um die Beschreibung meiner Bilder geht. Entweder mag er die Bilder nicht, was ich schon echt schade finde, oder hat den grünen und freundlichen Smiley irgendwo versteckt. Meistens sehe ich ihn …ähm…es nämlich nicht. Jetzt kommt bitte keiner auf die Idee, mir einen SEO-Lehrgang oder Erklärungen aufzudrücken, wieso mich das Tool ständig maßregelt. Achja…genau das ist es! Ein Tool…ein Programm, dass sich ständig in mein Schreiben einmischt und mir mit einem freundlichen, nicht mehr ganz so freundlichen und dann echt fies werdenden roten Gesicht seine Meinung über meinen Text mitteilt. Macht das irgendwem noch so richtig Spaß?

Mal eine Frage in den Raum geworfen und wer es aufschnappt, darf mir das gerne beantworten!

Gesetzt den Fall, viele…viele Millionen Menschen nutzen SEO und lassen sich in die Launenhaftigkeit des Tools mit hinein ziehen. So wie ich auch in den Anfangs-Tagen. Es hat mich zur Weißglut und puren Verzweiflung getrieben. Zig mal den Titel verändert, zig mal Überschriften verändert, den Text sowieso….Links…Bilder…! Das Tool hat mich mächtig auf Trab gehalten, bis es hier und da Fleiß-Sternchen…äh….grüne Smiley gab. Dann fragte ich mich, ob ich mir das jetzt bei jedem Schreiben oder auch den Artikeltexten antun möchte. Jetzt bin ich nicht diejenige, die dieses Tool installiert hat, sondern mein geliebter Ehemann, der für mich in mühsamer Kleinarbeit den Shop ans Laufen bringt. Oh…wie bin ich ihm dankbar! Das mal nebenbei!

Normalerweise müsste ich hier sicher wieder eine Überschrift einbringen. H2? H3? Oder so?? Weißt Du was SEO? Die schenk ich mir. Ist mir egal. Und weißt Du auch warum? Weil ich ein emotionaler und kreativer Mensch bin, der sich von so einem Tool nicht sagen lassen möchte, wie gut oder schlecht der Text ist. Wer bitte hat eigentlich die grundlegende Beurteilung darüber entwickelt, wie oder was Menschen lesen möchten? Hey, wenn Sie bis hier gelesen haben, ist es doch schon echt gut. Und das, obwohl ich SEO ignoriere. Vermutlich meckert er schon…zeigt mir sein Wut-Gesicht. Traurig kann man das ja nicht nennen….für mich ist es “verärgert”! Wer macht sowas?? Schreiben – wie auch Bilder entwerfen – sind eine künstlerische Angelegenheit mit ebenso künstlerischer Freiheit. Die möchte ich mir doch gerne behalten und das kann ich nicht, wenn mir dauernd so ein Pseudo-emotionales-Tool zeigt, wie es meine Schreibkünste bewertet. PAH! Ist denn das wirklich nötig?? Ja, auch diese Frage werfe ich mal in den Äther. Mal sehen, ob etwas dabei heraus kommt.

Nein, ich arbeite noch nicht lange mit SEO. Kann ich aber auch nicht so schreiben. Schließlich habe ich schon einige Webseiten über die Jahrzehnte betrieben, die zwar jetzt nicht mehr wichtig für mich sind, aber immerhin kann ich doch ein wenig Erfahrung aufweisen. Und never ever habe ich dazu ein SEO gebraucht. Fragt mich jetzt jemand, ob ich auch OHNE das erfolgreich war? Kommt meine Gegenfrage: Möchte eigentlich jeder nur noch erfolgreich sein? An erster Stelle stehen? Zuerst gefunden werden? Stellen Sie sich das mal auf Millionen und noch mehr Millionen Menschen vor. Und je nach Thema kann das doch logischerweise nicht funktionieren.

Würden alle und jeder auf der höchsten Stufe des Sieger-Treppchens stehen, hätten dennoch die meisten nur Platz daneben…dahinter und darunter. Es ist einfach nicht so viel Platz auf der gleichen Stufe.

SEO macht mir persönlich keinen Spaß. Und wissen Sie warum? Es nervt mich, dass mir ein programmiertes Dingsbums fast die Freude am Schreiben genommen hat, weil ich dachte, mich danach richten zu müssen, bis so ein grünes freundliches Lächeln erscheint. Ja nix da. Und gerade was die Beschreibungen meiner Bilder angeht, möchte ich doch ebenso frei von roten Wut-SEO sein, weil es meint, der Text sei zu kurz oder zu wenige Worte wiederholt oder …mecker…mecker… Rechts von mir steht gerade wieder dieses Anti-Grinsen in rot und meint “Verbesserungsbedarf”! Schönen Dank!!

Leute…ich seh rot.. SEO rot!

Ist dem ein oder anderen eigentlich schon aufgefallen, dass ich bisher noch nicht die Worte Gleichklang und Zwang von den Überschriften benutzt habe? Das kommt daher, dass ich noch nicht soweit war, auf genau das Thema einzugehen, was ich aber unbedingt noch nachholen möchte. Denn dank SEO ist es gelungen, mich selbst bei der Recherche im Internet auf die Palme zu bringen. Und nicht nur mich. Meinem Mann ist es auch schon aufgefallen, aber der schreibt hier ja jetzt nicht. Für einige der Themen oder auch einfach Fragestellungen zu gewissen Themen recherchiere ich ganz gerne im Internet. Zumindest bis vor einer gewissen Zeit. Denn mittlerweile ist es kaum noch möglich, sofort aussagekräftige Antworten zu finden. Denn erstens lesen sich viele Blog-Seiten gleich, als hätte sie ein und die selbe Person geschrieben. “Die 10 besten dies…..” Die 20 besten das” Neu hinzu gekommen ist natürlich noch das Jahr! Ist ja schön und gut, wenn ich z.B. nach Empfehlungen suche.

So, dann fange ich an zu lesen. Ich möchte ja schließlich Empfehlungen haben. Dann lese ich, wieso dies die ultimative Seite für Empfehlungen ist und was Empfehlungen sind, wie sich Empfehlungen zusammensetzen und wie oft man auf´s Klo geht und sich die Schuhe zu bindet und ein Brötchen isst. Klar, es ist übertrieben, was ich schreibe, aber ist denn schon aufgefallen, wie schwer es geworden ist, die wirkliche Kern-Aussage zu erhalten? Der Teil mit den “10 besten dingsbums…” Und wem haben wir diese mega langen, oftmals nichts sagenden Schleifen-Texte zu verdanken? Ich sag jetzt mal SEO, aber natürlich stecken da kluge (reusper) Menschen dahinter, die den großen Goldtopf mit ihrer Idee gefüllt haben, Leuten das fröhliche Schreiben madig zu machen, da sie vorweg nehmen, was dem Leser gefällt und was nicht. Ist das wirklich so?

Sind wir wirklich schon in dieser Gleichschaltung angekommen? Wirklich – es macht mich traurig, weil ich auch ein Haufen Zeit vergeude mit der Suche nach aussagekräftigen Kern-Informationen….wie früher eben. Onkel Google hat doch bisher auch immer gut dafür gesorgt, dass Seiten mit interessanten Inhalten auch entsprechend angezeigt werden. Daran glaube ich. Ebenso wie ich daran glaube, dass eben nicht alle auf Seite 1 stehen können und schon gar nicht, wenn der größte Teil davon mit den Vorgaben von SEO arbeiten. Mag sein, ich habe keine Ahnung. Mag sein, ich übertreibe maßlos. Mag auch sein, dass ich Zusammenhänge nicht erkenne, die richtigen Bezeichnungen nicht kenne usw. Aber muss ich das? Sollte das SEO mir jetzt nicht einfach mal ein schönen grünen Smiley zeigen, weil ich aus freier Seele geschrieben habe? Nein… denn es interessiert das Tool nicht, ob ich aus dem Gefühl heraus geschrieben habe. Es interessiert nur, ob ich genug Überschriften in H3-4-5-6 habe (nööööö) und genug Absätze (nöööööö) und …ach echt…leck mich SEO. Schon wieder nicht zufrieden mit meinem Text. Immerhin stimmen Titelbreite und Länge. Jetzt fühl ich mich besser! 😉

Was ich im Grunde damit sagen möchte. Wir bekommen so viel in der heutigen Zeit “vorgekaut”, wie was am besten zu machen ist. Wir lagern unsere Eigenverantwortung in vielen Lebensbereichen aus und übergeben sie bereitwillig in die Technik. Neulich erfuhr ich von einer App, die ans Trinken erinnern soll! Hallo? Ich weiß, wann ich durst habe und dann trinke ich etwas. Apps, die unsere Schritte zählen. Toll…Du hast 10.000 Schritte! Man fühlt sich super! Ein Computer hat mich gelobt! Und wenn es nur 9.987 Schritte waren? Hey…da geht doch noch was! Schon kommt das schlechte Gewissen, nicht genug Schritte gegangen zu sein. Man steht aus dem kuscheligen Bett auf und läuft noch eine Runde durch den Flur, um den Rest auch noch erfüllt zu haben. Die App lobt und man kann besser schlafen! Super!

Das sind ja nur die kleinen Puzzleteilchen, die ich erwähne, weil sie mir gerade einfallen. Sicher auch nicht ganz “SEO”. Recherchiert habe ich nicht und es ist mir auch egal, ob jemand diesen Beitrag findet oder nicht. Ich lass mir doch von so einem blöden Punkt meine Begeisterung für das Kreative nicht vermiesen. Ich finde es toll, ohne weitere Überschriften ausgekommen zu sein. Paar Absätze müssen sein – das habe ich schließlich in der Schule so gelernt. 🙂 Na geht doch.

Ich bin gespannt, wann unsere Gesellschaft endlich mal wieder diese “Lockerheit”, das “einfach mal machen” neu belebt. Es wäre bitter nötig. Und nun höre ich mir was schönes aus den 80igern an, schwelge in dieser Erinnerung, als es noch keine Warn-App und noch kein Programm gab, dass ständig mit mir herum nörgelt. “Let Me Down Again” von depeche mode begleitet mich, die es tatsächlich immer noch gibt… HURRA!

In diesem Sinne

kreative Grüße

Dorothe alias Darkmoon-Art

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